I wie IP-Adresse
Immer wieder passiert es, dass Mailings komplett von E-Mail Providern geblockt werden, oder gar die E-Mail Kommunikation eines Unternehmens lahmliegt, weil ein Spamfilter die IP-Adresse des Mailservers als Spam-Versender einschätzt und sperrt. Warum es dazu kommen kann und wie man sich davor schützt, in diesem Artikel.
Eine IP-Adresse ist eine auf dem "Internetprotokoll (IP)" basierende eindeutige Adresse in Computernetzen. Sie wird Geräten zugewiesen, die an das Netz angebunden sind, und macht Kommunikation im Internet möglich: Beim Seitenaufruf im WWW sorgt die verwendete IP-Adresse dafür, dass die entsprechend angefragte Seite auf genau dem Gerät empfangen wird, von dem der Aufruf ausging. Obwohl auch jeder Computer eine (oder mehrere) IP-Adressen hat, wird im Netz nicht diese erkannt, sondern eine IP-Adresse, die der Router ausgibt bzw. der Internetanbieter, über den man sich einwählt.
Auch beim E-Mail Versand wird eine eindeutige IP-Adresse verwendet – allerdings auch hier wieder nicht die vom Endgerät, von der aus die E-Mail abgeschickt wird, sondern die des Mailservers, der für den Versand genutzt wird. Befindet sich die IP-Adresse des Versenders bzw. des genutzten Mailservers auf einer der vielen Blacklists (http://www.dnsbl.info/) mit denen E-Mail Provider arbeiten, werden darüber versendete E-Mails und Newsletter direkt geblockt. Der Newsletter erreicht so keinen Kunden, der seinen E-Mail Account beim entsprechenden E-Mail Provider, zum Beispiel web.de, hat. Da auch der eigene Unternehmensserver eingehende E-Mails mit entsprechenden Blacklists abgleicht, kann im Extremfall sogar die E-Mail an den eigenen Kollegen geblockt werden, wenn der Mailserver eine kompromittierte IP-Adresse hat.
Leider können auch E-Mail Versender die nicht spammen auf einschlägigen Blacklists landen. Dies zum Beispiel, wenn ein anderer Nutzer desselben Mailservers auffällig geworden ist, und die Versende-IP deshalb geblockt wurde. Oder weil eine E-Mail Adresse nicht verifiziert wurde (zum Beispiel durch das Double-Opt-In Verfahren) und zu oft bounced oder ein Buchstabendreher just dafür sorgt, dass die E-Mail in einer Spamtrap (http://en.wikipedia.org/wiki/Spamtrap) landet. Auch können Spamfilter Absender blocken, die zeitgleich (zu) viele inhaltsgleiche E-Mails versendet haben.
Um zu vermeiden, dass normale E-Mails aufgrund eines solchen "Missverständnisses" als Spam klassifiziert werden, wurde das Whitelisting ins Leben gerufen. Hier wird die genutzte Versende-IP bei den gängigen E-Mail Providern als vertrauenswürdig angemeldet.
Unabhängig davon, dass es natürlich sehr zeitaufwändig ist, bei jedem E-Mail Provider zu versuchen, auf dessen eigene Whitelist zu gelangen, ist dies auch schon gar nicht mehr bei allen direkt möglich: Web.de und GMX zum Beispiel verweisen beim Thema Whitelisting direkt auf die Zusammenarbeit mit der Certified Senders Alliance (CSA) des Verbandes der deutschen Internetwirtschaft e.V. (eco) in Verbindung mit dem Deutschen Direktmarketing Verband (DDV). Mails die über diese bekannteste deutsche Whitelist verschickt werden, werden von ihnen automatisch mit geringer Spamwahrscheinlichkeit bewertet und sorgen dadurch für eine bessere Zustellbarkeit.
So banal es klingen mag: Die sicherste Strategie, um zu vermeiden, dass die eigenen Newsletter beim Kunden im Spam landen, ist, eine seriöse Software zu nutzen. Eine solche Software betreibt aktiv Whitelisting, unterzieht die eigenen IP-Adressen kontinuierlich einem Monitoring und agiert bei Zustellproblemen sofort.
Auf der Seite des deutschen Verbandes Certified Senders Alliance (CSA), in dem eigentlich alle größeren Software-Anbieter Mitglied sind, sind nicht nur die Mitglieder aufgelistet, sondern es lässt sich auch beobachten, wer häufiger "gerügt" wird und gegen die Auflagen verstößt. Versuchen Sie einen Anbieter mit einer guten "Reputation" zu nutzen, damit Sie sich dessen Versand-IP-Range nicht mit unseriösen Unternehmen teilen. Darunter leidet auch Ihre Zustellbarkeitsrate.